Meine Zähne


Nun, auch in diesem Bereich bin ich nicht so wie "normale" Menschen.
Auch wenn dieses Thema bei vielen noch als TABU-Thema gilt, bin ich trotzdem so mutig" und oute mich ...
Ich bin heute, mit 44 Jahren, bereits "Gebiss-Trägerin".

Ja sicher, es ist zum Teil meine eigene Schuld ... doch ein großer Teil lag auch an den "lieben Zahnärzten".

Um es kurz zu machen:
Ich hatte die besten Zähne in unserer Familie. Doch leider hatte ich schon in meiner Jugend ein krasses Erlebnis, so dass ich aus Angst vorm Zahnarzt jahrelang nimmer ging. Durch meine Weisheitszähne, die leider meinten, sie müssten nicht durch den Kiefer rauswachsen, sondern horizontal nach vorne schieben, kamen die nächsten Probleme.

Folge davon war ... lange Zeit Schmerzen, dann vermehrt Karies, im Unterkiefer folgten dann rechts und links zunächst Extraktionen, danach Brücken beidseits.
Leider fand ich immer wieder nur Zahnärzte, die zwar die ersten Behandlungen mit örtlicher Betäubung durchführten, doch spätestens beim 3. Mal dann meinten, "ich bräuchte dies doch nicht". Somit wurde meine Angst vorm Zahnarzt immer größer ... und die Zeit zwischen den Terminen immer länger.
So kam es, dass mit der Zeit die alten Plomben rausfielen, so manche Zähne dann abbrachen. Mir war sehr wohl bewusst, dass ich diese Ruinen sanieren lassen sollte ... es sieht ja nicht nur hässlich aus ... es ist für den gesamten Körper mehr als schädlich ...
Mir war es auch sehr peinlich. Ich traute mich kaum noch richtig lachen - oder auch singen ... denn sobald ich meinen Mund öffnete, sah jeder den hässlichen Zustand meiner Zähne.

Zum Glück traf ich dann im April dieses Jahres meinen jetzigen ZA. In unserem Tanzstudio :-)
Jetzt endlich habe ich einen netten Herren gefunden, zu dem ich Vertrauen haben kann. Er hört zu, ist sehr sensibel und vorsichtig, man kann alles besprechen, er nimmt sich die Zeit.

So kam es eben, dass er mir nach der 1. Untersuchung dazu riet, meine noch verbliebenen 8 Zähne im OK entfernen zu lassen und mir eine Vollprothese zu verpassen.
Mein Kieferknochen ist (evtl. auch durchs Cortison) bereits sehr zurückgegangen ... man hätte manche der Zähne evtl. noch erhalten können ... doch spätestens in 1 - 2 Jahren wäre ich vorm gleichen Problem gestanden.
Und da es bei mir ja auch um die Kosten geht, beschlossen wir, dass ich Geld und Schmerzen ersparen könnte, wenn ich mich gleich für eine Extraktion aller Restzähne und dann für eine Vollprothese entscheide.

Am 23.06.09 war die große OP.
Heute, über 6 Wochen danach, kann ich nur eines sagen:
Ich bin mehr als glücklich, dass ich mich zu diesem Schritt entschlossen habe!
Es ist ein supertolles Gefühl! Ich kann wieder herzhaft lachen. Ich kann fast alles essen ... und ich habe keinerlei Probleme mit meiner VP.
Ich habe auch nur Komplimente bekommen :-)
Wie toll ich denn nun wieder aussehe.

Es ist zwar vorher schon ein mentales Problem gewesen, mit meinen jungen Jahren schon zu denen zu zählen, die "Dritte" besitzen ... doch ich kann nur jedem raten, der vor einer ähnlichen Entscheidung steht, sich einen guten ZA zu suchen und mit dem die Vor- und Nachteile zu bereden.
Und ... sich dann für eine Voll-Prothese zu entscheiden!
... keine Schmerzen mehr :-)
... super schöne Zähne ...

Hier zeige ich euch noch Fotos ...

Zustand vor der OP:

Zustand heute:

Hier hab ich noch ein Foto, das meine Zähne 2002 zeigt:

Und, was meint ihr?
Sieht heute fast genau so gut aus - oder?!

September 2010

Nun bin ich seit über 1 Jahr Gebiss-Trägerin.
Und ich bin vollends zufrieden damit!
Keiner, noch nicht mal eine Kieferorthopädin, vermutet, dass ich keine eigenen Zähne mehr im Oberkiefer habe :-)
Und ich habe keinerlei Probleme mit meinen Dritten!

September 2011

2 1/4 Jahre sind nun vergangen. Und noch immer bin ich voll zufrieden damit, "Dritte" zu tragen.
Ich spüre sie kaum :-)
Probleme hatte ich nur 2x dieses Jahr. Bereits im Dezember 2010 spürte ich einen kleinen Riss in meiner Prothese.
Zum Beseitigen dieses Risses musste ich 4 Stunden OHNE meine oberen Zähne überstehen! Gar nicht so einfach!

Vor ca. 4 Wochen knackste es beim Essen auf einmal so laut, als hätte ich auf nen Stein gebissen ...
Wiederum hatte die Prothese ungefähr an der selben Stelle einen Riss.
Also wiederum zu meinem ZA ... der mir riet, dieses Mal gleich einen Metallbogen einbauen zu lassen.
Ok. Nach 4 Stunden ohne meine oberen Zähnchen bekam ich sie wieder.
Hoffe nun, dass dieser Metallbügel dazu hilft, einem weiteren Riss vorzubeugen.

Nachteil dieses Bügels:
Ich muss nun beim MRT leider meine Prothese rausnehmen - da ja Metall Artefakte geben kann :-(