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Angio II

Am 12.07.2007 lief also nun die 2. selektive Digitale Subtraktions-Angiografie.
Doch schon am Tag davor erfuhr ich leider, dass es nicht so ablaufen sollte, wie ich das ursprünglich von Herrn Prof. Dörfler verstanden hatte.
Es wurde eine erneute Darstellung meiner Hirnarterien gemacht, da die Serien, die in Regensburg gelaufen waren, nicht eindeutig den Hals meines Aneurymas darstellte. Erst danach konnte man entscheiden, wie meine "tickende Zeitbombe" zu entschärfen wäre ...

Nun, so leicht wie ich es mir erhofft hatte, ist es leider nicht.
Wie schon häufig zuvor erfahren, ist es auch hier so, dass bei mir mal wieder alles anders ist wie bei anderen :-(
Nachdem Prof. Dörfler zusammen mit dem Neurochirurg meine Gefäßdarstellung betrachtet hatte, wurde mir mitgeteilt, dass die Entscheidung Clippen oder Coilen bei mir läge. Denn aufgrund der anatomischen Lage meines Aneurysmas würde das Einsetzen eines Stents nicht möglich sein (liege an einer Kurve) und somit müsse man beim Coilen zusätzlich einen Ballonkatheter einführen, damit die bereits eingelegten Spiralen während der Behandlung nicht wieder rausrutschen, es könnte auch  lediglich nur ca. 80 % gefüllt werden. Also wäre bei mir das Risiko einer Ruptur immer noch vorhanden, zwar minimiert, doch eben da.

Der Neurochirurg erklärte mir dann auch nochmals, dass ein Clippen ja gar nicht so gefährlich wäre ... sie würden das so und so oftmals täglich machen ...
Bei mir würden sie einen Schnitt – natürlich in der Linie des Haaransatzes – von der Stirnmitte bis zum linken Ohr machen und dann von dort aus zum Aneurysma vordringen, um es mit einem Platinclip auszuschalten.
Dass ich aber von mehr als nur einem Patienten weiß, dass das Risiko, danach bis zu einem Jahr nicht der zu sein, der man vorher war,  sehr groß ist ... dass ich auch von Patienten weiß, die anschließend in ein Wachkoma fielen ... und vor allem, dass ich jetzt akut keinerlei Beschwerden durch dieses "Dingens" habe, das zählte nicht wirklich.
Klar, ER muss sich ja nicht unters Messer legen!

Ich war später mit den Befunden bei meinem betreuenden Neurochirurgen, der mir das selbe sagte wie schon vor Monaten ...
so lange ich keinerlei Beschwerden habe und ganz wichtig, mit dem Bewusstsein leben kann, dass ich eine tickende Zeitbombe im Gehirn habe, die jederzeit platzen könnte, wenn ich mich z.B. zu sehr anstrenge, mein Blutdruck ansteige, usw., dann würde er wahrscheinlich auch nichts unternehmen. Denn mein Aneurysma sitzt an einer Stelle, die beim Öffnen des Schädels nicht grad unproblematisch ist.
Bewusst sein muss mir aber auch, dass – wenn ich einen "vernichtenden Kopfschmerz" verspüre oder ich einfach bewusstlos umfalle, ich unverzüglich ins nächste Krankenhaus mit dem Hinweis auf "Verdacht auf Hirnaneurysma-Ruptur" sollte.

Da ich sowieso mein Leben ruhiger angehen möchte, weil ich weiß, dass dies sowohl meinen Bandscheibenvorfällen und auch der MS als auch fürs Aneurysma nur positiv ist, habe ich mich gegen eine Behandlung entschieden.
Ich übe heute, über 4 Monate danach, die selben Hobbys aus wie zuvor. Ich habe keinerlei Kopfschmerzen.
Zum Glück hab ich so was wie einen "Stopp-Ratgeber" ...
immer dann, wenn ich mich körperlich zu sehr anstrenge oder aber wieder mal zuuuuuu lang am PC arbeite und meine Augen zu sehr belaste, meldet sich meine Sehnerventzündung wieder mehr ...
Mein rechtes Auge sagt mir, indem das Sehen wieder verschwommener wird, "Halt! Es reicht. Pause." Und so lang ich mich hieran orientieren kann und meine Grenzen anerkenne, denke ich, kann ich mit meinen Diagnosen gut und sicherlich noch lange gut leben.

Und noch etwas hilft mir jetzt:
ich mache nicht mehr das, was andre mir sagen oder von mir erwarten, sondern ich lerne immer besser, auf MEINE innere Stimme zu hören ... und das mache, was für mich gut ist. Auch wenn das manch andren nicht gefällt.
Doch: jeder ist für sein eigenes Leben -somit auch für sein eigenes Glcük- verantwortlich ... kein andrer.