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Meine Angio

Am 24.04.2007 hatte ich in der Neuro-Klinik im Bezirksklinikum der Uniklinik Regensburg einzutreffen ... am 25.04. war die DSA der Hirn versorgenden Gefäße (cerebrale Digitale Subtraktions-Angiografie) geplant.
Ich hatte tierisch Bammel davor -nicht direkt vor der Untersuchung, da ich deren Ablauf ja schon kannte (hatte ich diese jahrelang bis 1999 mit am Tisch teilweise in sterilen Klamotten mit assistiert), sondern wegen der Jod-Allergie, die ich in dieser Zeit entwickelt habe.
Bereits bei Kontakt mit der Haut bekam ich zum Schluss Quaddeln ... Daher hoffte ich, diese Untersuchung meiden zu können.

Doch die Neurologen in Regensburg, wo ich versuche, in die Studie fürs neue orale MS-Medikament aufgenommen zu werden, haben dafür eben bestimmte Bedingungen ...
und mein Aneurysma wäre leider erst abzuklären, bevor ich dran teilnehmen könnte.
So stimmte ich schweren Herzens zu.
Nahm dann 3 Tage zuvor ne medikamentöse Prophylaxe, so genannte H1/H2-Blocker (40mg Cortison + Tavegil) ... und ... was soll ich sagen?
Es ging gut. Keine Kontrastmittel-Probleme!
Die Untersuchung selbst dauerte ca. 1,5 Std ... sie stellten meine Hirnarterien dar und dann 2 nochmals ganz speziell - die Arterie carotis interna und die Arterie vertebralis, jeweils rechts und links.
Bei der Angiographie wird ein Katheter über die große Beinarterie in der Leiste in den Kreislauf eingeführt, nach oben zum Aortenbogen geschoben, dann eine erste Übersicht mithilfe von digitalen Röntgenbilder gemacht. Auch das Schieben des Katheters erfolgt unter Röntgensichtkontrolle.
Danach wird der Katheter in die einzelnen Gefäße weitergeschoben.
Nach der Untersuchung wird die Punktionsstelle ca. 20 min abgedrückt, danach ein Druckverband angelegt ... der 24 Std. bleibt und man hat Bettruhe in dieser Zeit. Es könnte zu Nachblutungen kommen, wenn es wieder aufreißt durch Belastung.
Doch ich hatte solche Kreuzschmerzen, dass ich dann nachts bereits vorsichtig aufstand. Ich wusste ja, dass die Doktorin extra nen dünnen Katheter verwendet hatte ... und schon bei der Lokalanästhesie ein Gefäß anstach (hatte dann bis zum Knie an der Innenseite des rechten Beines bis nachmittags ein absolut betäubtes Gefühl) und sie meinte, "tja, hätten wir doch immer so schlanke Patienten, da gäbe es weniger Komplikationen" ...
Auch der Herr Professor war sehr erstaunt, als er mich früh um halb 8 bereits durchs Haus die Treppen steigen sah *gg*
Hab also alles wieder mal (so weit) gut überstanden ...

Auf diesen Seiten seht ihr weiter unten ein Bild, wie so ein Aneurysma in der DSA aussieht: http://www.med.uni-marburg.de/stpg/ukm/l...aneurysmen.html
http://www.tu-dresden.de/mednch/nhome/spezial/vascul.htm

Doch das, was ich dann hörte, war weniger erfreulich:
ein Coiling käme bei meinem Aneurysma, das kurz vor der Gabelung an der linken Arterie carotis interna sitzt und ca. 9 - 10 mm groß ist (und direkt daneben geht noch ein wichtiges Gefäß ab, das den hinteren Bereich des Gehirns versorgt), nicht in Frage, da der "Hals" von diesem so weit wäre, dass diese Platinspiralen evtl. rausfallen könnten.
So also blieb nur die Möglichkeit eines Clips.
Doch ob ich mir dies machen lasse, weiß ich nicht.
Allein die Vorstellung, meinen Schädel aufbohren zu lassen, ist schrecklich. Zudem las ich in nem Forum für Aneurysma-Patienten, dass diese nach solch OP häufig unter schlimmen Kopfschmerzen, z.B. bei Wetterumschwung leiden.
Da ich lediglich früher, als mein Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule aktuell war, Kopfschmerzen hatte (die begannen meist mit Nacken- und Schulterschmerzen), und die ich heute sehr gut im Griff habe, weiß ich aber, was das heißt ... und bin heilfroh, dass ich kaum mehr welche habe.

Ich werde mir auf jeden Fall noch eine 2. (und wohl eine 3.) Meinung einholen, bevor ich mich entscheide.

Wen es interessiert, hier ist eine sehr interessante Seite einer fast Gleichaltrigen, die aber nicht nur 1 Aneurysma hat:
http://www.susanne-fedeler.de/aneur.htm
Sie hat eine Art Tagebuch geführt und darin auch ihre Ängste und Sorgen beschrieben ...

Das alles bedeutet aber auch, dass sich die Studie fürs Fingolimod für mich erledigt hat.
Der betreuende Oberarzt meinte zwar, es wäre nicht so schlimm, da der Verlauf meiner MS auch nicht soooo krass wäre, so dass er es bei mir hätte vertreten können, dass ich bei der Studie evtl. 2 Jahre nur ein Placebo bekomme.
Tja, einerseits natürlich gut, diese Info ... aber andrerseits der Grund dafür leider nicht.
Doch ich weiß ja schon länger, dass ich endlich zu mir finden muss ... meine innere Mitte wieder herstellen sollte ... dass ich mein Leben in ruhigeren Bahnen führen sollte ...
und dann, wenn ich dann soweit bin, weiß ich auch, dass ich sicherlich nicht so häufig Schübe bekomme -so wie im letzten halben Jahr.

Doch dazu müsste sich erstmal so einiges regeln.
Denn bei mir kommt ja das Private, das Berufliche, dadurch verbunden das Finanzielle, usw. wo alles mehr als heftig ist.

Das wird wohl noch dauern, bis ich da wieder "in gereglten Bahnen" leben kann ...